Um nicht zu verhungern fällen Biber im Herbst und Winter Bäume um an die Äste zu gelangen, denn klettern können Sie ja nicht
Berühmt ist ja die Fähigkeit der Biber Bäume fällen zu können.
Nachdem Biber nicht klettern können, ist dies die einzige Möglichkeit für die Biber an die Knospen, Blätter, Triebe und die zarte Rinde zu gelangen. Dies geschieht also einzig und allein um zu überleben und meist vom späten Herbst bis in den Dezember oder Januar.
Viele Medien haben offensichtlich nichts Besseres zu tun als regelmäßig ganze Seiten mit angenagten Weiden und davor posierenden “biberphoben” Menschen zu veröffentlichen, welche oft die “Zerstörung der Natur” beklagen. Häufig wird dabei sogar der Anschein erweckt, die Weichhölzer, welche übrigens keiner forstwirtschaftlichen Nutzung unterliegen, seien plötzlich mindestens so wertvoll wie Eichen.
Die meisten Bäume die gefällt haben einen Durchmesser von etwa maximal 15cm und werden dann derart sanduhrförmig angenagt bis diese dann eben auch umfallen. Biber sind auch in der Lage Bäume mit 60-80cm zu fällen, das sind jedoch “Projekte” von mehreren Nächten oder Wochen. Manchmal werden diese auch nur angenagt und nicht gefällt. Derart dicke Bäume werden nicht vom Biber solange angenagt bis diese fallen, das wird normalerweise immer von einem Windstoß erledigt, die Biber müssen also dann nur abwarten bis irgendwann eine entsprechende Windböe die Arbeit erledigt. Alle Äste kleiner 15cm werden in transportable Längen ab gelängt und abtransportiert, Rinde, Knospen, Triebe und Blätter gefressen, das Holz für Dammbau und die Errichtung von Biberburgen verwendet. Dickere Äste oder der Hauptstamm werden nur noch geschält, also die Rinde gefressen, der eigentliche Holzstamm bleibt liegen und wird nicht verwertet.
Biber betreiben übrigens eine “Plantagenwirtschaft”. Die Bäume und Pflanzen “wehren” sich gegen den Verbiss durch einlagern von Gerbstoffen, aufgrund dessen die Biber diese für die nächsten 2-3 Jahren dann verschmähen, da sie nicht mehr schmecken. Das Erkennen die Biber bereits am Geruch. Sie zerstören also niemals ihre eigene Lebensgrundlage.
Auf “Stock” geschlagenen Weichhölzer treiben übrigens im nächsten Jahr wieder mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 60% mit bis zu 30 Stocktrieben aus. Dadurch findet eine Verjüngung statt welche die Bäume nicht zerstört, sondern kräftiger und jünger hält. Bevorzugt werden übrigens Weiden, Pappeln, Äspen usw. Wenn die Nahrungsvorräte in dem Gebiet nicht mehr ausreichen, werden innerhalb des Reviers neue Nahrungsvorräte erschlossen.
Hart- und Nadelhölzer dienen normal nicht der Ernährung. Warum diese gelegentlich angenagt oder gar gefällt werden ist bis heute noch nicht ganz geklärt und die Vermutungen reichen von „Heißhunger” auf bestimmte Gerbstoffe bis hin zur “Rodung” damit dort für den Biber nutzbare Nahrungspflanzen wachsen werden.
Baumfällungen finden übrigens zu mehr als 90% nur in dem schon erwähnten 10m breiten Uferstreifen statt. Bayern ist nach wie vor das einzige Bundesland das bis heute noch keinen 10m breiten geschützten Uferstreifen per Gesetz durchgesetzt hat, erst im Jahr 2015 wurde wieder einmal ein derartiger Antrag von unserem Landtag abgelehnt!
Gerne feiert sich Bayern als “Vorreiter” in Sachen Naturschutz, das entspricht nicht annähernd der Realität, das erlebe ich fast tagtäglich, solange keine Umstände, Einschränkungen für unsere Lobbyistenverbände entstehen oder es nichts kostet, stimmt das, ansonsten hat das mit der Realität nichts zu tun. Alle anderen Bundesländer sind in Sachen Naturschutz weiter entwickelt wie unser ach so “vorbildliches” Bayernland! Aber natürlich werden Sie derartige Fakten in keinem Bericht unserer Medien zum Thema Biber finden. Der Natur- und Artenschutz ist das Papier nicht mehr auf dem er geschrieben steht und tagtäglich wird der Schutz des streng geschützten Bibers mehr ausgehöhlt und ausgehebelt. Straftatbestände werden meist nicht verfolgt, oder einfach eingestellt, mit dubiosesten Begründungen