Das war weit und breit hier der schönste Biberdamm, der wurde dann mit einer Drainage versehen und damit eigentlich schon kaputt gemacht, weil Biber diesen nicht mehr abdichten können und es somit auf kurz oder lang auch aufgeben und jetzt kürzlich hat ein Landwirt mit schwerem Gerät diesen an zwei Stellen herausgerissen und somit auch das Biberrevier endgültig zerstört, was für eine Schande und Schaden für Flora und Fauna, so etwas passiert leider täglich und überall und niemanden scheint es zu interessieren
Biber sind ja für Ihre Dämme bekannt. Imposante Bauwerke, meist nur wenige Meter lang, erreichen aber je nach örtlicher Begebenheit bis zu 30m Länge und mehr, so wie der hier gezeigte Damm. Das war vor ein paar Jahren nur ein kleiner Bach mit einer Breite von etwa einem Meter. Dieser wurde dann vom Biber gestaut und wird seitdem permanent gepflegt, ausgebessert und mit Schlamm abgedichtet. Undichte Stellen, hören die Biber mit Ihrem Gehör durch das Plätschern besonders gut und das löst dann ein “Zwangsverhalten” zur Reparatur des Dammes aus. Die Höhen sind meist nur 20-50cm, in seltenen Fällen auch fast 2m so wie in diesem Beispiel. Bemerkenswert sind die beiden 90° Kurven im Damm.
Aber warum machen das die Biber überhaupt? Das liegt hauptsächlich darin begründet, dass die Biber sehr scheu sind und sich durch das Aufstauen von Wasser natürlich durch abtauchen und schwimmen deutlich besser “aus dem Staub” machen können. Außerdem ist es für vermeintliche Feinde deutlich schwieriger einen evtl. im Wasser befindlichen Biber zu erwischen, schwimmend vielleicht, tauchend wäre das äußerst unwahrscheinlich. Bei Gefahr ziehen sich die Biber also schwimmend oder meist tauchend in ein Versteck wie z.B. Biberröhren zurück.
Aber natürlich ist das noch nicht alles, denn viel wichtiger ist für den Biber natürlich das erschließen seiner Nahrungsvorkommen und deren Abtransport. So ist es für den Biber natürlich viel leichter Äste eines gefällten Baumes oder kleine Bäume im Wasser ab zu transportieren als diese ggf. über weite Strecken schleppen zu müssen. So spielt sich das gesamte Biberleben zu 90% in einem Uferbereich von etwa nur 10m um sein Gewässer ab. Biber bevorzugen es sich lieber schwimmend als über das Land zu Fuß fort zu bewegen. Dafür nehmen sie sogar deutlich weitere Wege in Kauf.
Ein weiterer Grund ist das Nahrungsfloß, d.h. die Äste die sich die Biber extra ab dem späten Herbst unter Wasser für den Winter einlagern um nicht zu verhungern. Dadurch bleiben die Äste frisch, vertrocknen nicht und sind vor allem auch bei zugefrorenem Gewässer tauchend für den Biber erreichbar!
Im Übrigen bauen die Biber dann in unmittelbarer Nähe wieder neue Dämme auf, falls es notwendig sein sollte neue Nahrungsvorkommen zu erschließen.