Biber schält Rinde von einer Weide
Die Zähne sind natürlich eine herausragende Besonderheit bei den Bibern. Diese schärfen sich ständig nach, hören nie auf zu wachsen wie das ebenso bei Nagetieren ist. Zum Zerkleinern der schwerverdaulichen Nahrung sind Biber natürlich noch mit Backenzähnen ausgestattet.
Die Nagezähne sind bei erwachsenen Tieren wirklich scharf wie ein Rasiermesser, das ist auch notwendig um die großen und kleine Bäume fällen, in transportable Längen zerteilen, als auch die Rinde der Äste abnagen zu können. Die gelben Zähne rühren übrigens nicht von schlechter Zahnhygiene, sondern von einer weiteren Besonderheit. Der Zahnschmelz auf der Zahnvorderseite ist sehr eisenoxidhaltig, d.h. somit sehr hart, die orange Farbe rührt daher. Der Zahnschmelz auf der Zahninnenseite ist jedoch nicht so hart (und auch nicht gelb). Die sich überlagernden Zähne schärfen sich daher nach, weil der harte vordere Zahnschmelz der unteren Nagezähne den weicheren inneren Zahnschmelz der oberen Zähne abschleift.
Biber können einen Druck der Kiefer in etwa von der 6-fachen Stärke von Menschen erreichen, das ist für die Zerkleinerung der extrem schwer verdaulichen Rinden und Borken notwendig.
Die Zähne sind eine echte Waffe der Tiere und dessen sind sie sich auch absolut bewusst. Die Nagezähne werden somit nur in absoluten Ausnahmesituationen, z.B. wenn die Tiere in die Enge getrieben werden, sich bedroht fühlen, ihre Jungtiere verteidigen müssen oder bei Revierkämpfen mit anderen Bibern eingesetzt. Ansonsten sind die Tiere äußerst friedliebend. Die Biber können extrem feinfühlig mit Ihren Zähnen agieren, so dass auch bei der Fellpflege o.ä. niemand verletzt wird oder zu Schaden kommt.
Obwohl die Biber schon unzählige Male unsere Finger zwischen ihren rasiermesserscharfen Zähnen hatten (und uns anfangs wirklich der Angstschweiß auf der Stirn stand) ist nie etwas passiert, denn die Biber sind ja reine Vegetarier und schmecken mit Ihrer Zunge ob das was sie zwischen den Zähnen haben genießbar ist oder nicht und lassen somit von unseren Fingern ab!